Jeder Tuner kann per DiSEqC-Kommando das LNB auf einen Transponder tunen, und jeder Tuner erhält die Daten seines Transponders in einem eigenen Frequenzband.
Wenn dabei mehrere Tuner gleichzeitig DiSEqC-Kommandos senden, schlägt die Kommunikation fehl, und es wird nicht korrekt getuned. Bis vor kurzem führte dies beim Zappen zum Bild- und Tonausfall (siehe z.B. https://www.opena.tv/viewtopic.php?t=20467) oder zu fehlerhaften Aufnahmen.
Nun hat Adenin sich freundlicherweise mit der Thematik beschäftigt und gleich zwei Lösungen implementiert:
- Von den Tunern innerhalb einer Box sendet immer nur der Tuner, der dem LNB am nächsten ist. Dies erfordert besondere Einstellungen bei der Konfiguration der Tuner, was unten beschrieben wird.
- Kommt es dennoch zu DiSEqC-Konflikten (unvermeidbar, wenn eine zweite Box beteiligt ist), wird anhand der Transponderinformationen geprüft, ob der Tune-Vorgang erfolgreich war, und das Tuning falls erforderlich wiederholt.
Nun zu den richtigen Einstellungen:
Bei Verwendung konventioneller LNBs dürfen mehrere Tuner gleichzeitig DiSEqC-Kommandos absetzen, bei Unicable nicht. Ein Mischbetrieb beider Gattungen ist denkbar. Konfigurationen mit mehreren Unicable-LNBs, bei denen ein Tuner pro LNB gleichzeitig DiSEqC-Kommandos absetzen darf, verkomplizieren die Sache.
Dannoch muss die Box wissen, welche Tuner zum selben Unicable-LNB gehören und welcher Tuner (bei durchgeschleifter Verkabelung) derjenige ist, der dem LNB am nächsten ist. Nur dieser kommuniziert mit dem LNB und versorgt es mit Spannung.
Die Lösung bedient sich der existierenden Konfguration "Verbunden mit ...". Sie gibt an, welcher Tuner sein Eingangssignal von einem anderen Tunerausgang bekommt. Dies kann eine interne Verbindung herstellen, wie z.B. bei Tuner B der Gigablue Quad:
- Tuner B "verbunden mit ... Tuner A" stellt eine interne Verbindung von Tuner A zum Eingang von Tuner B her. Das Signal der externen Eingangbuchse von Tuner B wird ignoriert.
- Tuner C "verbunden mit ... Tuner D" liefert der Box die Information, dass eine externe Verbindung vom Ausgang des Tuners D zum Eingang des Tuners C besteht.
Eine Besonderheit stellt der Einsatz von Splittern dar, die es erlauben, mehrere Tuner parallel mit dem LNB zu verbinden. In diesem Fall müssen die Tuner dennoch in der gleichen Weise konfiguriert werden, als ob sie linear verkettet wären. Das Signal wird dabei natürlich parallel empfangen, die Definition der (virtuellen) Kette dient nur der Festlegung, welcher Tuner mit dem LNB kommunizieren darf. Ein Tuner "spricht für alle in der Kette", was Konflikte vermeidet.
Das folgende Bild (oder das pdf [ATTACH]30283[/ATTACH]) soll dies für einige typische Konfigurationen verdeutlichen:
Tipp: Der Tuner, der dem LNB am nächsten ist, wird niemals als "verbunden mit ..." konfiguriert, da sein Eingangssignal nicht von einem anderen Tuner kommt. Alle anderen Tuner am gleichen Unicable LNB müssen als "verbunden mit ..." konfiguriert werden und eine Kette bilden.